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Bibelimpulse

 

     
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Jemand hat einmal gesagt:

Bibeltexte sind wie Nescafé.
Wenn man sie liest, dann wirken sie zunächst trocken und wenig schmackhaft. Erst wenn man das heiße Wasser, den Zucker und die Milch des eigenen Lebens dazugibt, dann werden diese Texte plötzlich bekömmlich, anregend und belebend.

Für dieses Erlebnis gibt es seit Dezember 2015 in St. Ulrich eine weitere Gelegenheit:

Immer am 1. Donnerstag des Monats steht ein biblischer Text im Mittelpunkt. Mit unterschiedlichen Methoden werden wir miteinander nach Sinn und Bedeutung dieser Erzählungen von Gott und den Menschen im eigenen Leben suchen. Sie sind herzlich eingeladen!

 
     

Ort und
Termin:

 
  • Wo? Erwachsenenraum im Pfarrheim St. Ulrich, Im Klosterfeld 14, 85716 Unterschleißheim
  • Wann?  der nächste Termin 2. Juli ist   a b g e s a g t
  • Thema? folgt
  • Methode?  folgt
  • Wer? Ansprechpartnerin ist Christina Hoesch,
            christina.hoesch@st-ulrich-ush.de, 089/31566722
     

 

Termine i.d. R. jeden ersten Donnerstag in den Schulmonaten  (2020:  6. Feb.,  Mi. 18. statt 4. Mrz., Do. 7. Mai, Do. 2. Juli,  Do. 1.Okt. )
 


 Frühere Termine:

Am Do. 6.Feb. 20, 20:00 Uhr ging es den um Mt 5,13-16 (Salz der Erde)  Methode: u.a. Kreatives Schreiben

Am Do. 5.Dez. 19, 20:00 Uhr ging es den um Ps 139: HERR, du kennst mich;  Methode: Anregungen und Gespräch zu Gottesbildern

Am Do. 7.Nov. 19, 20:00 Uhr ging es um Das Buch Jona  Methode: Bilder und Gespräch

Am  Sa.  21. Sep. 19, 15:00 Uhr Bibelimpuls unterwegs mit Lk 17, 11-19 (Der dankbare Samariter)

Am Do. 4. Juli 19, 20:00 Uhr ging es um Mk 14, 3-9 (Jesus wird gesalbt - Verschwendung?)Methode: Gespräch

Am  Do.  2. Mai 19, 20:00 Uhr ging es um Mt 13,44 (Gleichnisse vom Schatz und von der Perle)  Methode: Gespräch

Am  Do.  7. Feb. 19, 20:00 Uhr ging es um  2 Kön 6, 1-7 (...und brachte das Eisen zum Schwimmen) Methode: Gespräch

Am  Do.  13. Dez. 18, 20:00 Uhr ging es um Mk 10, 46-52  (Heilung eines Blinden bei Jericho) Methode Bibliolog

Am  Do.  4. Okt. 18, 20:00 Uhr ging es um Ezechiel 47,1-12  (Lebensstrom aus dem Tempel)  Methode: Gespräch

Am  Do.  5. Juli 18, 20:00 Uhr ging es um  Mk 6,6b - 13  (Die Aussendung der zwölf Jünger) Methode: Gespräch

Am  Do.  7. Juni 18, 20:00 Uhr ging es um Gen 22,1-19  (Die Erprobung Abrahams) Methode: Gespräch

Am  Do.  1. Feb. 18, 20:00 Uhr ging es um Lk 19,1-9 (Zõllner Zachäus) Methode: Gespräch

Am  Do.  6. Dez 17, 20:00 Uhr ging es um Mt 2,1-12 (die Sterndeuter aus dem Osten) Methode: Impuls u. Gespräch

Am  Do.  5. Okt 17, 20:00 Uhr ging es um Mt 25,1-13  (Gleichnis von den 10 Jungfrauen) Methode: Gespräch

Am  Do.  6. Juli 17, 20:00 Uhr ging es um Gen 28, 10-22 (Jakobs Traum) mit der Methode: Bibliodrama u. Gespräch

Am  Do.  1. Juni 17, 20:00 Uhr ging es um 1 Kön 19,1-15 (Elija am Horeb) mit der Methode: Gespräch

Am  Do.  6. April 17, 20:00: Mk 11,12-14.20-25 (Jesus verflucht Feigenbaum); Gespräch, exegetisch angereichert

Am  Do.  2. Mrz. 2017, 20:00 Uhr  ging es um  Mt 4,1-11 (Jesu Versuchung in der Wüste) mit der Methode: Gespräch

Am  Do.  2. Feb. 2017, 20:00 Uhr ging es um Die Seligpreisungen, Mt 5,1-12  mit bbliodramatische  Elemente

Am  Do.  1. Dez. 2016, 20:00 Uhr ging es um eine Beziehungsklärung bei Mt 11, 2-11 (Johannes der Täufer und Jesus)

Am  Do.  3.Nov. 2016, 20:00 UhrLk 20,27-38 (...kein Gott der Toten, sondern der Lebenden): Methode Gespräch

 Am  Do.  7. Juli 2016, 20:00 Uhr: Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37); Methode Bibliolog

 Am Do.  2. Juni 2016, 20:00 Uhr  ging es im Gespräch um den Text:  Apg 2,1-13 (Das Pfingstereignis)

 Am  Do.  7. Apr 2016, 20:00 Uhr ging es um den Text Joh. 20,19-29 : Einstieg mit Kunst - Darstellungen

 Am  Do.  4. Feb. 2016, 20:00 Uhr ging es um den Text Lk 10,38-42  mit der Methode Bibliodramaanspiel

 Am Do.  7. Jan. 2016, 20:00 Uhr ging es um den Text Joh 1,1-18 mit der Västeras-Methode („Satzzeichen-Methode“).

Start Do. 3. Dez. 2015  Text: Lk 2,1-40 (Geburt Jesu | Zeugnis des Simeon und der Hanna), Methode: Kurzfilm

 

 

 

 


 

Text zu einem Kunstwerk:

 

 

 

 

 

 

Predigt zum Fest Allerseelen  2. Nov. 2020


von Pastoralreferentin Christina Hoesch

 

 

 Zerbrochens wird heil

in Gottes Hand

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Liebe Schwestern und Brüder!
Unser Leben ist zerbrechlich. Eigentlich immer gefährdet. Vielleicht ist uns das selten so sehr im Bewusstsein wie in diesem Jahr 2020.
Spuren davon erleben wir von Kindheit an. Wir üben ein, Abschied zu nehmen: Träume, die zerplatzen. Hoffnungen, die sich nicht erfüllen. Beziehungen, die in die Brüche gehen. Orte, die wir verlassen müssen, weil das Leben uns woanders hin trägt. Dinge, die wir hinter uns lassen, weil Entwicklungen oder sogar eigene Entscheidungen zu Abbrüchen und Neuanfängen führen. Krankheiten oder das Altern zwingen dazu, sich einzuschränken, weil das, was früher selbstverständlich war, einfach nicht mehr geht. Manche Brüche erleiden wir. Manchmal verursachen wir auch selbst Sprünge und Scherben im eigenen oder gar im Leben anderer.
Am meisten spüren wir es, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Nichts ist mehr wie zuvor. Die gemeinsame Welt zerbricht. Trauernd müssen wir uns mit den Scherben auseinandersetzen.
Gibt es im Angesicht von Sterben und Tod, gibt es in der Trauer überhaupt eine Hoffnung, die trägt?
Paulus schreibt von dieser Hoffnung an die Gemeinde in Philippi:
Wir haben doch im Himmel ein Zuhause! Und Christus wird unseren sterblichen, zerbrechlichen Leib verwandeln!
Martha bekennt diese Hoffnung mit ihrem Glauben an die Auferstehung und bindet sie durch das Zwiegespräch zusätzlich an Jesus selbst.
Es gehört zum Kern christlichen Glaubens und christlicher Hoffnung: Wenn das Evangelium Jesu Christi wahr ist, dann kommt die Liebe Gottes zu uns Menschen an der Grenze des Todes nicht zu ihrem Ende. Ebenso wenig wie die Liebe zwischen Menschen mit dem Tod an ihr Ende kommt.

In einem anderen seiner Briefe, dem Zweiten an die Gemeinde in Korinth, verwendet Paulus ein Bild, das ich liebe. Er schreibt von einem Schatz, den wir in zerbrechlichen Gefäßen tragen. Mit dem Schatz meint er das Evangelium. Mit den Gefäßen uns selbst. Wir tragen diesen Schatz in uns, doch er bewahrt uns nicht vor dem Leben, das immer, neben allem Schönen und Guten, neben allem Wachsen und Gelingen, eben auch den Schmerz, den Abschied, die Brüche und Scherben mit sich bringt.

Und mir fällt dazu ein anderes Bild ein, das ich vor einigen Jahren im Adventskalender von „Andere Zeiten“ entdeckt habe: eine schlichte Keramikschale. Außen matt weiß, innen von einem eher hellen Petrolblau. Durchzogen von eigentümlichen goldenen Linien, die aus dem einfachen Gefäß ein außergewöhnliches, ein außergewöhnlich Schönes machen. Doch erst der Text zum Bild hat mir erschlossen, was ich sah. Dieser Schale wurde ein vergoldeter Neuanfang geschenkt. „Kintsugi“, übersetzt „Goldreparatur“ heißt diese liebevolle japanische Kunst: Wenn eine wertvolle Keramikschale in Scherben zerbricht, wird sie wieder zusammengefügt. Natürlich nicht ohne sichtbare Risse. Das wäre ja unmöglich. Aber: Die Bruchstellen werden nicht nur mit besonderem Kitt und Lack möglichst unauffällig geflickt, sondern auch mit Goldstaub. So wirken die Brüche besonders kostbar. Das ganze Gefäß ist neu, anders, von ganz eigener Schönheit.

Jedes so wiederhergestellte Gefäß zeigt: Ich bin gebrochen, an verschiedenen Stellen. Ich habe vieles überstanden. Es hat Mühe und Zeit gekostet, wieder ganz zu werden, wieder neu gefüllt werden zu können. Aber genau das macht mich einzigartig.

Im zweiten Schöpfungsbericht wird erzählt, dass Gott wie ein Töpfer den Menschen aus Lehm geformt und ihm dann seinen Lebensatem eingeblasen hat. Vielleicht ist er auch sozusagen ein Kintsugi-Meister, der zuletzt die Scherben unseres Lebens so zur Vollendung bringt, dass wir ganz und heil und schön wir selbst werden.
Und vielleicht ist die Kintsugi-Kunst auch ein passendes Bild für den Prozess des Trauerns. Dann wird es vielleicht über die Zeit im liebevollen Erinnern möglich, die Bruchstücke des gemeinsamen Lebens kunstvoll so zusammenzusetzen, dass der geliebte Mensch in mir mit all dem, was ihn ausgemacht hat, lebendig bleibt und mich weiterbegleitet.
Wir sind zerbrechlich. Wir sind immer gefährdet. Aber wir sind auch immer geliebt. Unser Heil und unsere Vollendung liegen in Gottes Hand.

Amen

Inspiriert durch einen Beitrag von Iris Macke im Adventskalender von Andere Zeiten 2017/2018